Unter bestimmten Bedingungen ist es möglich, Karies zu behandeln, ohne am Zahn zu „bohren“. Diese neuartige, mikro-invasive Technik wird Kariesinfiltration oder Icon-Technik genannt. Gerade bei den bleibenden Zähnen hat sie den Vorteil, dass keine Zahnsubstanz geopfert werden muss, um das vorhandene Loch zu füllen. Aber auch bei Milchzähnen kann die Kariesinfiltration eine Alternative zur herkömmlichen Füllung sein, wenn eine hohe Empfindlichkeit gegenüber lauten Geräuschen und Vibrationen im Mundraum besteht. Denn hier wird lediglich eine doppelwandige Folie in den betroffenen Zahnzwischenraum gelegt, durch die die kariöse Stelle durch Flüssigkeiten gereinigt und anschließend mit einem dünn-fließenden Kunststoff verschlossen werden kann. (Das Zahnfleisch im Zahnzwischenraum wird bei uns vorher etwas betäubt, da sonst ein Druck durch die Folie verspürt werden kann).
Die Kariesinfiltration Icon stellt aktuell leider keine Leistung der gesetzlichen Krankenkassen dar.
Wir beraten Sie gerne, ob die Technik bei Ihrem Kind infrage kommt.
Weitere Produktinformationen:
https://de.dmg-dental.com/de/produkte/product/icon-kariesinfiltration/
Icon – Kariesinfiltrant vestibular – weiße Flecken („white spots“) auf Schneidezähnen kaschieren
Ähnlich wie bei der Kariesbehandlung in Zahnzwischenräumen kann die Infiltrationstechnik auch auf Glattflächen angewendet werden. Karies, Fluorose, MIH oder Schmelzdefekte durch frühere Zahnunfälle können durch auffällige (weiße oder braune) Flecken eine ästhetische Einschränkung darstellen. Mithilfe der sogenannten vestibulären Infiltrationstechnik (Icon) lässt sich das harmonische Erscheinungsbild von gesundem Zahnschmelz wiederherstellen.
Sprechen Sie uns gerne an!
Die vestibuläre Kariesinfiltration (Icon) stellt aktuell leider keine Leistung der gesetzlichen Krankenkassen dar.
Weitere Produktinformationen:
https://de.dmg-dental.com/de/produkte/product/icon-kariesinfiltrant-vestibular/
Silberdiaminfluorid (Rivastar Aqua) - die Alternative zur Füllung bei unseren ganz kleinen Patienten
Gerade bei sehr jungen Kindern ohne ausreichende Kooperationsfähigkeit ist eine notwendige Kariesbehandlung meist nur unter allgemeiner Anästhesie (Vollnarkose) möglich. Unter bestimmten Voraussetzungen kann eine Vollnarkose verzögert oder sogar vermieden werden, indem die Karies an den betroffenen Zähnen durch eine spezielle Flüssigkeit zum Stillstand gebracht wird. Durch Auftragen der Flüssigkeit wird die kariöse Zahnsubstanz hart und unempfindlich. Das Loch wird bei ausreichender Zahnpflege nicht größer werden und eine Füllung kann später (bei ausreichender Mitarbeit) nachgeholt werden. Das hierfür verwendete Produkt Rivastar (Aqua) mit dem Wirkstoff Silberdiaminfluorid wird in erster Linie zur Behandlung empfindlicher Zähne angewandt. Es eignet sich zudem hervorragend zum Aufhalten vorhandener Karies.
Die Anwendung von Silberdiaminfluorid stellt aktuell leider keine Leistung der gesetzlichen Krankenkassen dar.
Wir beraten Sie gerne, ob das Verfahren bei Ihrem Kind infrage kommt.
Weitere Produktinformationen:
https://www.sdi.com.au/au/de-de/product/riva-star-aqua/
Molaren-Inzisiven-Hypomineralisation (MIH) / Milchmolaren-Hypomineralisation (MMH) – im Volksmund „Kreidezähne“
Gelbliche bis bräunliche Verfärbungen oder Defekte an bleibenden Backen- und Schneidezähnen oder auch Milchzähnen können auf eine verminderte Mineralisation des Zahnschmelzes hinweisen.
Von der leider vermehrt vorkommenden, so genannten Molaren-Inzisiven-Hypomineralisation (MIH) spricht man im bleibenden Gebiss, wenn mindestens ein erster großer Backenzahn (ein „6er) von einem solchen Schmelzdefekt betroffen sind. Häufig sind zusätzlich die Schneidezähne oder weitere Zähne betroffen. Warum ausgerechnet diese Zähne meistens betroffen sind und wo die Ursachen der Erkrankung liegen, ist bislang unklar. Auch im Milchgebiss können derartige Schmelzdefekte auftreten (MMH), allerdings deutlich seltener als im bleibenden Gebiss.
Aufgrund der poröseren Zahnsubstanz kann es bei höheren Schweregraden der MIH dazu kommen, dass etwas vom Zahn abbricht oder der Zahn sehr empfindlich reagiert. Außerdem sind MIH-Zähne aufgrund der dünneren Schmelz-Schicht viel anfälliger für Karies als gesunde Zähne.
Glücklicherweise gibt es inzwischen diverse Behandlungsverfahren und -materialien, die speziell für MIH-Zähne entwickelt wurden. Engmaschige zahnärztliche Kontrollen sind aufgrund des erhöhten Kariesrisikos in jedem Fall angeraten.
Wir beraten Sie und Ihr Kind gerne individuell in unserer Sprechstunde.
Weitere Informationen zur MIH:
https://www.zahnaerztekammernordrhein.de/fuer-patienten-beratung-service/molaren-inzisiven-hypomineralisation-mih/